Handdrucke
Die Handdrucke entstehen auf der Basis von Styroporplatten. Statt Linoleum oder Holzplatten verwende ich dünne, geglättete Styropor-platten (für die Schule gibt es kleine Platten bei Gerstäcker, bei Boesner gibt es Formate bis 70 x 100 cm). Sehr schön, weil leicht strukturiert durch feine Linien, sind auch Styroporplatten die als Schalldämpfer für Parkett und Laminat verwendet werden. Diese leichte Lineatur taucht horizontal und vertikal in einigen der hier dokumentierten Bilder auf.
Die Styropor-Oberfläche lässt sich mit spitzen Gegenständen einritzen. Auch mit Lösungsmittel und Pinsel kann die Oberfläche bearbeitet werden. Desgleichen mit Mörtel-Schabern, Kämmen oder Hartbürsten. Die Platte mit einem Topfreiniger zu scheuern erzeugt Oberflächen wie die Ätzung von Platten bei der Aquatinta-Technik.
Die gestalteten Platten werden mit Linolfarben eingefärbt, die eingefärbte Oberfläche wird auf Papier oder Leinwand gelegt und die Farbüber- tragung erfolgt mit einer dicken Druckrolle und gemütvoller Kraft- anwendung. Die berühmt-berüchtigte Nudelwalze würde auch gehen.
Meine Handdrucke sind Einzelstücke. Die Styroporplatten lassen durchaus einen Druck von 10 Exemplaren zu. Aber jeder Druckvorgang erfordert eine neue Einfärbung – und diese Einfärbungen variieren. Das ist das Schönste an den Handdrucken: Jeder Druck birgt eine Überraschung – verschiedene Licht- und Farbstimmungen entstehen. Als Beispiel dafür weiter unten die vier Varianten eines „Trabucco“-Areals. Was ein Trabucco ist, das erkläre ich unter "Trabucco-Faszination".