Kohle-Arbeiten
Zeichenkohle gibt es in verschiedenen Formaten und Qualitäten. Den Klassiker, die „Englische Zeichenkohle“, etwa in dünnen, mittleren, starken und extrastarken Stücken. Allesamt fand ich sie zu grau-lastig, im Auftrag nicht schwarz genug. Erst recht nicht nach der Fixierung.
Ich weiß nicht mehr, wann und wie ich auf den „Chunky“ , die Reißkohle der Firma „Creatacolor“, gekommen bin. Jedenfalls wurde mir der "Chunky" später ultimativ, dieser zylinderförmige 18 mm starke und 80 mm lange „Stift“ mit seinem wunderbar geschmeidigen Auftrag bis hin zu dichtestem Schwarz. Und nach der Fixierung „sitzt“ das Schwarz fest im Papier und lässt sich mit anderen Farben oder Stiften gut kombinieren.
Zunächst aber habe ich „reine“ Kohle-Zeichnungen angefertigt, vor allem auf Lanzarote und am Cabo de Gata. Die Kohle passt sehr gut zu vulkanischen Strukturen. Feuergeboren sind sie beide. Aus den eher landschaftlichen Motiven wurden dann Kopfgeburten und ein Schwanken zwischen eher pulsierenden weichen Schwüngen und zu einer Lineatur hin neigenden kantigem Auftrag.
Von heute aus betrachtet, hat sich schließlich die Lineatur durchgesetzt. Aber meine komischen Kohle-Panoramen mit ihren Ballungen finde ich im Rückblick schon auch merkwürdig. Die anderen hier durchlaufenden Bilder gehen vom blockhaft-technoiden in eine leichtere Struktur über. Da verloren sich dann die Einflüsse der zylindrischen Abzugshauben auf den Waggonhallen am Marburger Bahnhof, die einer unsere Studien-Orte gewesen war.