Gesellschaftskunde
Meine politische Vergangenheit als junger „Maoist“ in einer „Kader-Partei“ ist mir gegenwärtig. Ein kritisches Verhältnis zum real existierenden Kapitalismus habe ich immer noch. Dass darin die Klima-Krise eingeschlossen ist, verwundert dann wohl kaum. Sie ist nicht neu und wurde auch nicht von "Fridays for Future" entdeckt, aber dankenswerter Weise von dieser Bewegung neu aufgegriffen. Vehement für Veränderungen einzutreten sollte doch ein verbindendes Band zwischen den Generationen sein.
Es entstehen immer wieder Bilder, die um das Verhältnis Mensch-Natur-Arbeit kreisen. Umweltruinierung, technologische Irrwege und technoide Übersteigerungen, schädlicher Industrialismus werden thematisiert. Deshalb die Vokabel „Gesellschaftskunde“. Manchmal führen meine Arbeiten ins Dystopische oder vielleicht sogar in einen gewissen Kultur- pessimismus, aber ich hoffe immer, dass Lebendig- und Farbigkeit in den Bildern solche Abgründe ästhetisch wieder rausreißen. Ich möchte kein Miesepeter sein. Auch mit politischen Dogmen glaube ich abgeschlossen zu haben.
Schöne Aussicht, 2012, Mischtechnik auf Leinwand, 120 x 120 cm, Privatbesitz